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Ein Tag in der Militärschule
Ich war 13 Jahre alt, als ich in diese Schule kam. Das erste Jahr war das schwierigste, weil es ungewohnt war, nicht zu Hause zu sein. Wir waren in den ersten 4 Monaten komplett eingesperrt, erst danach konnten wir von Samstagmorgen bis Sonntagabend nach Hause gehen. Es war schön, eine Nacht zu Hause zu sein.
Insgesamt waren wir fast 1200 Schüler. Wir hatten Spitznamen. Die Schüler des ersten Jahrgangs hießen Hunde, des zweiten Schafe und des letzten Kühe. Wir hatten Khaki-Uniformen und der einzige Unterschied waren die Farben der Krawatten und Hüte: Khaki für Hunde, lila für Schafe und schwarz für Kühe.
Ein typischer Tagesablauf begann um 6 Uhr morgens, als ein echter Soldat Trompete spielte, um alle zu wecken. Wir mussten schnell aufstehen, unsere Handtücher nehmen und zu den Duschen im Erdgeschoss rennen. Unsere Kaserne befand sich im zweiten Stock.
Die Duschen bestanden aus einer sehr langen Halle mit drei großen Rohren entlang der Decke. Die Rohre hatten im Abstand von je einem Meter kleine Löcher, aus denen ständig kaltes Wasser kam.
Jeder musste nackt sein. Jeder Schüler musste sich unter ein Loch stellen und schnell duschen, um den Platz für die anderen freizugeben. Manchmal mussten wir um einen Platz kämpfen, um nicht zu spät zu kommen.
Anschließend zogen wir in der Kaserne unsere Uniformen an, machten das Bett und wachsten unsere Stiefel, damit wir für die morgendliche Inspektion vorzeigbar waren. Außerdem wurden jede Woche unsere Haare mit einem Haarschneider geschnitten.
Dann hat der Kapitän den Morgen mit einer Pfeife angekündigt und wir mussten zum großen quadratischen Hof im ersten Stock laufen, um Gruppen zu bilden und still zu stehen. Wir waren 400 Kadetten pro Jahrgang und hatten jedes Jahr unseren eigenen Pavillon. Der Kapitän und die Leutnants überprüften die Ausrichtung der Gruppen und die Anwesenheit aller.
Dann marschierten wir zu einem anderen Hof vor einer großen Halle namens Cantina, dem Speisesaal. Die anderen älteren Kadetten schlossen sich uns vor der Halle an.
Dort mussten wir zunächst aufrecht stehen. Dann betraten wir nacheinander die Halle und stellten uns vor einen rechteckigen Tisch. Wir warteten dort in Stille, bevor wir uns zum Frühstück setzen durften. Bei dem kleinsten Geräusch hätte man uns stehen gelassen und nicht erlaubt zu frühstücken.
Der Tisch hatte 10 Plätze, 4 auf jeder langen Seite, einen oben und einen unten.
Der Schüler an der Spitze des Tisches war der Tischmeister und eine Kuh aus dem dritten Jahr. Der Schüler auf der gegenüberliegenden Seite war der Kellner. Alle Schüler außer dem Tischmeister wechselten täglich die Plätze.
Ich erinnere mich an so etwas:
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